Im südsteirischen Leibnitz liegt der Antoniushof des Vereins „Landeskompetenzzentrum für Mensch-Tier Beziehung“. Der Therapietierhof wird unter der Leitung von Ursula Köstl bewirtschaftet. Dort wird mit einer Vielfalt von landwirtschaftlichen Nutztierarten, darunter Esel, Pferde, Ziegen, Hühner, Schafe, Lamas und Alpakas, Kaninchen, Schweine, Enten und Gänsen, gearbeitet.
Das Landeskompetenzzentrum für Mensch-Tier Beziehung arbeitet mit einem Teampool im multiprofessionellen Ansatz, damit den individuellen Anforderungen der Klient:innen, der Arbeit mit Behörden, der Arbeit am Therapietierhof, sowie der Arbeit in der Landwirtschaft und mit den Tieren entsprochen werden kann.
- Vor- und Zuname: Ursula Köstl (Leitung).
- Geburtsjahr: 1959.
- Geschlecht: weiblich.
- Ausbildung: Ausgebildete Pädagogin, Coach und Landwirtin. Beschäftigung mit dem Thema Tiertherapie seit fast 30 Jahren, auch in Form von Forschungsarbeiten.
- Adresse: Seggaubergstraße 14, 8430 Leibnitz.
- Betriebsfläche (in ha): 7 ha Grünland und 1 ha Forst.
- Datum der Gründung: seit fast 30 Jahren- auch in der Forschung, Vereinsgründung 2007.
- Anzahl der Beschäftigten: 1 Multiprofessionelles Team auf Honorarbasis.
Website:
https://www.landeskompetenzzentrum.at/
https://www.greencare-oe.at/antoniushof+2500+2444428?filter=0,0,7,0
https://www.facebook.com/Antoniushof-Tiergest%C3%BCtzte-Intervention-109962784606593
Allgemeine Beschreibung des Betriebes
Das Landeskompetenzzentrum für Mensch Tier Beziehung betreibt einen Green Care zertifizierten Therapietierhof für Tiergestützte Intervention und Reitpädagogik, was bedeutet, dass Mensch, Tier und Einrichtung geprüft und zertifiziert sind. Diese Landwirtschaft bietet Mensch und Tier grüne Wiesen, Wald und Obstgärten sowie die Möglichkeit zur Produktion und Veredelung von Köstlichkeiten der Natur. Die Therapietiere schenken Eier und Ziegenmilch. Am Therapiehof werden auch Ziegenmilch und Eier produziert und vermarktet.
Dienstleistungen
Die Dienstleistungen beziehen sich auf Tiergestützte Interventionen (TGI). Diese umfassen fachlich geplante therapeutische, pädagogische, psychologische und sozialintegrative Angebote für Menschen jeden Alters mit und ohne physische, psychische, sozialemotionale und kognitive Einschränkungen und Verhaltensweisen. Sie beinhaltet auch gesundheitsfördernde, präventive und rehabilitative Maßnahmen. Die TGI-Einheiten werden von Personen geplant, durchgeführt und evaluiert, die eine therapeutische, pädagogische oder soziale Grundausbildung sowie eine Tiergestützte Aus- und Weiterbildung absolviert haben.
Tätigkeiten
Der Antoniushof bietet Arbeit und Beschäftigung am Hof, Tiergestützte Intervention am Hof, Reittherapie, Krisenintervention für Schulklassen und Tiergestütztes Lerncoaching. Zudem gibt es auch Freizeitangebote, wie z.B. Lama-Wanderung, Yoga mit Tierbegleitung, Tiererlebnis Camps mit Ziegenmelken, Lagerfeuer, kreatives Gestalten etc. sowie diverse Reitangebote (Reitkindergarten, Reitpädagogik für Kinder und Jugendliche, Mutter-Kind Reiten, Geführtes Reiten für alle Altersgruppen).
Das Landekompetenzzentrum ist zudem für die WKO ein Lehrlingsausbildungsbetrieb. Im Rahmen der Teilqualifizierung werden Lehrlinge im Beruf der Tierpflege am Hof ausgebildet.
Produkte
Das umfassende soziale Angebot des Antoniushofes wird noch durch den Ab-Hof-Verkauf von Ziegenmilch-Produkten aus eigener Produktion ergänzt. Die Ziegen werden von Hand gemolken. Dies dient zugleich als Intervention.
Pictures of the Farm can be found here:
Official website: https://www.landeskompetenzzentrum.at/
Facebook: https://www.facebook.com/Antoniushof-Tiergest%C3%BCtzte-Intervention-109962784606593
Sozial-Bauernhof Manager:in / Sozial-Bauernhof Tutor:in
Am Antoniushof sind Manager und Tutor eine Person:
Die/Der Farm Manager:in hat den Überblick über das Gesamtgeschehen: Er/Sie hat die Verantwortlichkeit über das Funktionieren des Betriebes in personeller, finanzieller und professioneller Hinsicht. Ihre/Seine Aufgabe ist es, für Mensch und Tier qualitätvolle Rahmenbedingungen zu schaffen. Das reicht von der Ernährung der Tierarten über Einkauf, Kundenabrechnung. Forschung, Vernetzung innerhalb der Berufsgruppe als auch vor Ort, Evaluierungen, Supervisionen und Weiterbildungen zählen ebenso zu diesen Aufgaben.
Als Tutor hat sie den Überblick welcher Klient gerade welche Intervention braucht- wer wird aus dem Therapeuten-Netzwerk ins Team geholt, gibt es eine Tätigkeit in der landwirtschaftlichen Produktion, die für eine:n Kund:in passen würde.
In Teambesprechungen werden die Verantwortungen über die Kund*innen sogenannten Bezugspersonen übergeben. Diese kümmern sich in Folge um den Kontakt mit dem/der notwendigen Therpeut:in, und begleiten den/die Kund:in bei der Auswahl des Tiers.
Beziehungen zu Sozial-/Gesundheitsdiensten
Der gemeinnützige Verein Landeskompetenzzentrum für Mensch-Tier Beziehung arbeitet mit unterschiedlichen Behörden, der WKO und anderen Institutionen oder sozialen Einrichtungen sowie Sozialarbeiter:innen, Familienentlastungsdienst und öffentlichen Behörden zusammen.
Für viele Kinder aus Volksschulen, Neuen Mittelschulen und höheren Schulen findet der Unterrichtsgegenstand „Soziales Lernen“ unter Leitung von Ursula Köstl mit den Therapietieren des Hofes statt. Die Tiergestützte Intervention für Schulklassen ist von der Bildungsdirektion und Schulpsychologie des Landes Steiermark anerkannt.
Beziehung zu den Familien
Der Kontakt mit den Eltern findet auf sehr unterschiedlichen Ebenen statt. Er ist von der Therapieform und dem Anliegen der Eltern abhängig. Zumeist findet die Kommunikation sehr informell beim Bringen und Abholen der Klient:innen statt. Den Familien steht es aber auch frei, während den Interventionen beizuwohnen. Bei intensiven Therapien gibt es eine Berichtslegungspflicht gegenüber den zahlenden Stellen.
Beziehungen im Netzwerk anderer Sozialen Landwirtschaften
In Österreich gibt es den Verein Green Care, der über die Landwirtschaftskammer Österreich finanziert wird. In den einzelnen Bundesländern gibt es Ansprechpersonen. Green Care ist eine Plattform für Landwirtschaften in Kombination mit sozialen Dienstleistungen. Es finden am Antoniushof auch Module für die Ausbildung zur TGI (Tiergestützte Intervention) statt. Hier ergeben sich automatisch Vernetzungen untereinander.
Vision
Der Antoniushof ist gesiedelt. Daher ist eine Vision, dass sich der Standort etabliert und zu einem Selbstläufer wird. Weiters, dass der gute Status Quo an Kolleg:innen bleibt, und eine gute Nachfolge in etwas fernerer Zukunft gefunden wird. Eine weiter Vision ist die Etablierung und Festigung in der Unterstützung auch von politischer Seite. Es sollte die erforschte Wirkung von Tiergestützter Intervention nicht nur verbal anerkannt werden, sondern sich auch in den Strukturen (z.B. in den Bestimmungen der Krankenkassen) wiederfinden.
Entwicklungs-Plan
Der Entwicklungsplan sieht vor, noch stärker in die Produktion von Ziegenmilch und Käserei zu gehen. Es soll der Bestand der Ziegen, der ausschließlich aus gefährdeten alten Rassen besteht erweitert werden.
Tipps für die Führung von Sozialen Landwirtschaften
Gut ist es breit aufgestellt zu sein. Bevor man sich entschließt auf seiner Landwirtschaft soziale Dienstleistungen anzubieten sollte man sich viele verschiedene schon bestehende Angebote ansehen und sich gut vernetzen. Man sollte das anbieten, was man selber gut kann: Eine Landwirtschaft zu betreiben ist eine eigene Ausbildung, soziale Dienstleistungen anzubieten ebenfalls.